Krebsvorsorge beim Frauenarzt – ein guter Vorsatz für das neue Jahr!

Den meisten Frauen ist bekannt, dass Krebsvorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt ab dem 20.Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen werden. Dennoch nutzen leider nur etwa 60% der Frauen in Deutschland dieses Angebot! Ziel der Untersuchungen ist es, bösartige Erkrankungen und deren Vorstufen möglichst frühzeitig und - wenn möglich - sogar noch vor dem Übergang zur Bösartigkeit zu erkennen und zu behandeln.

Gerade der Gebärmutterhalskrebs - er hat durch die erst seit kurzem bestehende Möglichkeit der Impfung einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt - stellt die häufigste Krebserkrankung bei jüngeren Frauen dar. Jährlich erkranken daran völlig unnötig 6000 Frauen in Deutschland und 2000 versterben daran! Hier ist eine Vorsorge mit wenig Aufwand durchführbar, da der Gebärmutterhals im Gegensatz zu anderen Organen im Rahmen der Untersuchung einfach zugänglich ist.

Bei der Abstrichentnahme - nach dem Entwickler des Testverfahrens auch Pap-Test genannt - werden mit einem Wattetupfer Zellen von der Oberfläche des Muttermundes und aus dem Gebärmutterhals entnommen, diese auf einen Glasträger aufgebracht und von einem Zytologen mikroskopisch auf Veränderungen hin untersucht. Hierbei können bereits leichte Abweichungen von der Norm festgestellt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Weisen die Zellveränderungen im weiteren Verlauf eine ungünstige Entwicklung auf, werden sie gezielt operativ entfernt. Damit kann schon im Vorfeld verhindert werden, dass sich aus den veränderten Zellen Krebszellen entwickeln. Statt der später möglicherweise notwendigen Entfernung der Gebärmutter und weitergehenden Operationen kann die Patientin bei frühzeitigem Handeln durch einen kleinen Eingriff geheilt werden.

Gerade bei Frauen mit Kinderwunsch ist dies natürlich von entscheidendem Vorteil für die Patientin!

Auch belastende Anschlusstherapien wie Chemotherapie und Bestrahlung sind bei frühzeitiger Diagnose der Vorstufen dieser gefährlichen und lebensbedrohenden Erkrankung fast immer unnötig.

Eine sinnvolle Ergänzung des Krebsvorsorge-Abstriches ist ein Test auf die Infektion des Gebärmutterhalses mit HP-Viren (Humane Papilloma Viren), da nachgewiesenermaßen einige dieser sehr verbreiteten Viren aktiv an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind. Eine Infektion mit diesen Viren wird von infizierten Frauen nicht bemerkt, da sie keine Symptome hervorrufen und oft folgenlos ausheilt.

Da der Nachweis einiger dieser Viren über einen längeren Zeitraum ein erhöhtes Risiko für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses darstellt, sollte als Konsequenz eine Intensivierung der Vorsorgeuntersuchungen erfolgen!

Veränderungen, die bei der frauenärztlichen Untersuchung bereits mit bloßem Auge zu erkennen sind, können mit einem speziellen Mikroskop genauer betrachtet und dabei, wenn nötig, problemlos kleine Gewebsproben entnommen werden.

Auch das Abtasten der Brust und die Abklärung individueller Risiken erfolgen bei der Vorsorgeuntersuchung mit dem Ziel, die Patientin umfassend zu beraten und exzellent zu betreuen.

Bedauerlicherweise steigt das Risiko, an einer bösartigen Erkrankung zu leiden, bis ins hohe Alter an.

Entsprechend kann nur empfohlen werden, dieses Angebot unseres Gesundheitssystems als gute Chance zu nutzen, das eigene Risiko einer schweren Erkrankung deutlich zu reduzieren!

Curt Staab und Dr. Susanne Wambach-Kluge